Zum Jahresende 2023 zog der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) ein positives Zwischenfazit zur generalistischen Pflegeausbildung:
Auszubildende in der Pflege erhalten durch die generalistische Ausbildung einen umfassenderen Einblick in verschiedene Pflegebereiche und erkunden somit ein breiteres Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Diese Ausbildungsform ermöglicht es ihnen, schon früh ihre beruflichen Interessen zu erkunden und zu vertiefen. Absolventinnen und Absolventen profitieren beim Berufseinstieg von verbesserten Möglichkeiten, eine Stelle zu finden, die ihren Fähigkeiten und Vorlieben entspricht. Die generalistische Ausbildung bietet zudem langfristig bessere Karrierechancen, da sie die Fachkräfte befähigt und brechtigt, in verschiedenen Bereichen wie Krankenhäusern, stationärer und ambulanter Pflege sowie weiteren Feldern tätig zu sein. Der Wechsel zwischen verschiedenen Pflegebereichen wird somit erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht.
Die dreijährige generalistische Fachausbildung schafft zudem eine bessere Anschlussfähigkeit an weiterführende Bildungswege. Der Übergang zu Pflegestudiengängen wird vereinfacht, da diese laut Pflegeberufegesetz ebenfalls generalistisch ausgerichtet sind. Aktuell ist auch die Einführung einer bundesweit anerkannten Ausbildung zur Pflegefachassistenz in Planung. Diese Ausbildung wird ebenfalls generalistisch gestaltet sein und bietet Absolventinnen und Absolventen erstmals die Möglichkeit, sich auf einem verkürzten Bildungsweg zur Pflegefachkraft weiterzubilden.
Dieser generalistische Ansatz, der die Fachassistenzausbildung, die dreijährige Fachausbildung und das Pflegestudium umfasst, eröffnet allen Interessierten passende Ausbildungsmöglichkeiten und bietet deutlich verbesserte Karrierechancen in der Pflegebranche. Laut Berufsforschung ist die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung ein entscheidender Faktor bei der Wahl eines Berufes. In dieser Hinsicht übertrifft eine generalistische Ausbildung die traditionellen Ausbildungswege erheblich. Sie kann maßgeblich dazu beitragen, motivierte Pflegekräfte langfristig im Beruf zu halten und somit die Versorgungslage zu verbessern.
Ethische Aspekte spielen hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle, wie Carsten Drude, Vorsitzender des BLGS, hervorhebt: „Auszubildende und beruflich Pflegende sind keine bloßen Arbeits“kräfte“, die nur in ausreichender Zahl, möglichst schnell und passgenau auf einen speziellen Betriebszweck ausgerichtet, produziert werden müssen. Es sind Menschen mit individuellen Biografien, sich weiter entwickelnden Lebenssituationen und Bedürfnissen. Die generalistischen Ausbildungen tragen diesem Umstand wie dargelegt Rechnung. Die Arbeitgeber sind herausgefordert, ihrerseits gute Rahmenbedingungen für eine professionelle Pflegearbeit zu schaffen.
Mit der aktuellen Verkündung des Pflegestudiumsstärkungsgesetzes und der Aussicht auf eine bundesweit einheitliche generalistische Fachassistenzausbildung wurden 2023 weitere Impulse für eine Stärkung der Generalistik gesetzt. 2024 müssen wir die Entwicklung eines passfähigen Weiterbildungssystems für die darauf aufbauenden Spezialisierungen voranbringen. Wir freuen uns darauf und stehen mit unserer Expertise gern zur Verfügung!“
Zur Pressemitteilung: https://blgsev.de/wp-content/uploads/2023/12/20231218_BLGS_PM_Generalistische_Pflegebildung_auf_gutem_Weg.pdf
Foto: stock.adobe.com – ant
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