Hochschulische Entwicklung der Pflegefachberufe vom Scheitern bedroht
Prof. Dr. Johannes Gräske, Prof. Dr. Inge Eberl, Dr. Bernadette Klapper, Christine Vogler, Dr. Markus Mai
Die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung ist von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung und somit als hoheitliche Aufgabe der Bundesregierung zu sehen. Hierzu zählt die mit dem Pflegeberufegesetz erstmalig verankerte akademische Ausbildung. Der Einsatz akademisierter Pflegender in der direkten Versorgung zeigt erhebliche Verbesserungen hinsichtlich Krankheitslast und -dauer. Daher weisen sowohl die Konzertierte Aktion Pflege als auch der Wissenschaftsrat in seinem Gutachten von 2012 darauf hin, dass pro Jahr 10 bis 20 Prozent der Angehörigen der Pflegeberufe akademisch zu qualifizieren sind. Dies erfordert bundesweit mindestens 14.000 Studienplätze im Bereich Pflege. Bis heute findet allerdings nur eine rudimentäre Unterstützung der akademischen Primärqualifizierung Pflege an den Hochschulen in Deutschland statt.