Pflegeinitiative nimmt Fahrt auf: Zentralschweizer Kantone fördern Projekte zur Erhöhung der Pflegeabschlüsse

förderung pflegeausbildung stipendium zentralschweizMit der Umsetzung der ersten Etappe der Pflegeinitiative und der Ausbildungsoffensive ist am 1. Juli 2024 das neue Bundesgesetz zur Förderung der Ausbildung im Pflegebereich in Kraft getreten. Das Gesetz sieht vor, dass die Kantone, unterstützt vom Bund, Maßnahmen zur Erhöhung der Abschlüsse in der Pflege auf Tertiärstufe ergreifen, insbesondere durch Beiträge an höhere Fachschulen. Die Zentralschweizer Kantone haben gemeinsam XUND mit der Umsetzung von zunächst 11 Projekten im Gesamtwert von 4.9 Mio. Franken beauftragt.

Erhöhung der Abschlüsse an höheren Fachschulen

Das neue Bundesgesetz verpflichtet die Kantone, neben Beiträgen an die praktische Ausbildung in Betrieben, Ausbildungsbeiträge für Studierende sowie Beiträge an Fachhochschulen, auch höhere Fachschulen zu unterstützen, um die Abschlusszahlen zu erhöhen. Diese Maßnahmen sollen den Einstieg in die Ausbildung erleichtern, die Anzahl der Ausbildungsabbrüche verringern, die Koordination zwischen Schule und Praxis verbessern und pädagogische sowie didaktische Innovationen fördern.

Zusammenarbeit der Zentralschweizer Kantone

Die Zentralschweizer Kantone haben beschlossen, bei der Umsetzung der Pflegeinitiative zusammenzuarbeiten und die finanzierten Projekte gemeinsam zu genehmigen. Die vier definierten Handlungsfelder sind «Marketing», «Bildungsformate», «Betriebe» und «Studierende». Christian Arnold, Vorsitzender der Zentralschweizer Gesundheitsdirektorenkonferenz (ZGDK) und Landammann des Kantons Uri, betont die erfolgreiche Kooperation: „Einmal mehr ist es der Zentralschweiz gelungen, kantonsübergreifende Lösungen zu erarbeiten, von denen Ausbildungsbetriebe und Studierende profitieren werden. Damit übernehmen wir als Region eine Vorbildfunktion mit nationaler Ausstrahlungskraft.“

XUND initiiert 11 Bildungsprojekte

XUND und die Höhere Fachschule Pflege haben 11 Projekte entwickelt, die von den Zentralschweizer Kantonen mit insgesamt 4.9 Mio. Franken (inklusive Bundesanteil) unterstützt werden. Der Bund trägt bis zur Hälfte der Kosten.

Ein herausragendes Projekt ist ein neuer Teilzeit-Bildungsgang Pflege HF, der es Personen mit familiären Verpflichtungen ermöglicht, eine Ausbildung zu absolvieren. Josef Widmer, Präsident des Bildungszentrums XUND, erklärt: „Die Pflegeinitiative ermöglicht es XUND, umgehend neue und innovative Bildungsformate zu erarbeiten, welche für die Zentralschweiz wegweisend sind. Der Teilzeitbildungsgang stellt dabei ein zentrales und bisher fehlendes Element dar.“

Weitere Projekte umfassen die Einrichtung einer Fachstelle für Ausbildungsberatung, die Unterstützung für Ausbildungsbetriebe in konzeptionellen und organisatorischen Fragen sowie in schwierigen Ausbildungssituationen bietet. Zudem wird das Beratungsangebot für Studierende im praktischen Teil der Ausbildung ausgebaut und eine spezifische Beratung für Quereinsteigende angeboten. Auch die Betriebe profitieren von erweiterten Angeboten für Berufsbildende und zusätzlichen temporären Ressourcen zur Überbrückung von Vakanzen. Anett Neubert, Präsidentin der OdA XUND, ist überzeugt: „Mit dem erarbeiteten Projektset deckt XUND ein breites Handlungsspektrum ab und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Schule und Praxis weiter.“

Ausblick

Die Genehmigung durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) für den Bundesbeitrag steht noch aus. Zudem sind die politischen Prozesse in den einzelnen Kantonen noch nicht abgeschlossen, weshalb Anpassungen hinsichtlich Projektumfang und -durchführung vorbehalten bleiben.

Weitere Informationen zur Umsetzung der Pflegeinitiative in der Zentralschweiz und zum vollständigen Projektset von XUND finden Sie unter xund.ch/pflegeinitiative


Zur Pressemitteilung: https://xund.ch/newsroom/medienmitteilungen/news-detail/zentralschweizer-kantone-foerdern-projekte-zur-erhoehung-der-pflegeabschluesse

Foto: stock.adobe.com – Pixel-Shot

 

 

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