Friedhilde Bartels, Claudia Eckhardt, Anke Wittrich
Aktivierend-therapeutische Pflege in der Geriatrie
Band 1: Grundlagen und Formulierungshilfen
2. Aktualisierte Auflage, Stuttgart: Kohlhammer, 2019, 62 Seiten, broschiert, ISBN: 978-3-17-035008-3, 25,00 €
Zu den Autorinnen
Frau Friedhilde Bartels war unter anderem Mitglied im Lenkungsausschuss ZERCUR GERIATRIE und ist Präsidentin der Deutschen Fachgesellschaft für aktivierend-therapeutischen Pflege e. V. (DGATP).
Frau Claudia Eckardt beteiligte sich bei der Pflegeaufbaukursinstruktion Bobath BIKA und ist weiterhin in der Fachgesellschaft für aktivierend-therapeutischen Pflege e. V. tätig.
Frau Anke Wittrich ist Sprecherin der DRG-Projektgruppe unter anderem im Fachbereich Geriatrie. Heute ist sie beim Bundesverband Geriatrie als stellvertretende Geschäftsführerin tätig.
Es handelt sich bei dem vorliegenden Buch um Band 1 von insgesamt 2 Bänden. Beide Bände haben das Ziel, Aktivierend-Therapeutische Pflege in der Geriatrie fachgerecht ein- und umzusetzen.
Band 1 liefert Grundlagen und Formulierungshilfen für die Dokumentation im frührehabilitativen Bereich der Aktivierend-therapeutischen Pflege in der Geriatrie
Die Autoren heben die Wichtigkeit des Buches zur Beschreibung der Geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung hervor, um die besondere pflegerische Leistung beschreiben zu können. Nur so können diese Leistungen –richtig beschrieben– auch dokumentiert werden. Für eine entsprechende Vergütung der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung nach den DRG-Codes nach Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS Ziffer 8-550), wird der zus tzliche Aufwand durch die Anwendung den Kassen transparent gemacht, gerechtfertigt und kann dadurch im Anschluss auch vergütet werden.
Wichtige Begriffsdefinitionen stehen am Beginn dieser Ausführungen, damit grundsätzlich eine gemeinsame Grundlage (z. B. was ist ein geriatrischer Patient?) geschaffen wird. Bezugnehmend auf verschiedene Pflegemodelle und im Hinblick auf Leistungs- und Erfassungssysteme, werden Spezifika dieser besonderen Patientengruppe in der pflegerischen Versorgung hervorgehoben. Die Autoren stellen fest, dass bisherige Pflegepersonalregelungen (PPR) diese zu erbringenden Leistungen nicht differenziert genug betrachten.
Inhaltlich werden im Buch Beschreibungen und Gegenüberstellungen von verschiedenen Aspekten zur Darstellung in Tabellenform verdeutlicht und dadurch gut übersichtlich dargestellt. Dadurch wird dieses relativ „dünne“ Buch inhaltlich besonders wertvoll. Als ein Beispiel dafür zeigt eine Tabelle die passende Zuordnung von unterschiedlichen Bedarfsgruppen der Patienten und deren individuellen Ressourcen und Defizite. Diesen stehen jeweils die Ma nahmen Handlungs- und
Pflegeschwerpunkte gegenüber. Dadurch wird es dem Leser/ der Leserin schnell möglich, eine bersicht zu den -allgemein- notwenigen Maßnahmen zu bekommen und z. B. Prophylaxen gleich mitzudenken. Wie immer bei der Anwendung von systematisierten Instrumenten müssen in einem zweiten Schritt diese allgemeinen Maßnahmen auf den jeweiligen Patienten oder die jeweilige Patientin in der vorliegenden Situation individuell angepasst werden.
Die Formulierungshilfen sind gut den verschiedenen Bereichen zugeordnet, in denen Ressourcen und oder Defizite aufgelistet sind. Daran können interprofessionelle Teams diese für den Patienten auswählen und im Anschluss in einem zweiten Schritt individuell anpassen (z. B. wieviel ist ausreichend Schlaf für den Patienten?). Das Layout des Buches ist in den Überschriften übersichtlich dargestellt. Verwendete Piktogramme geben weitere Hinweise, am Seitenrand befinden sich Kurz- Zusammenfassungen der wichtigen Inhalte im Leseabschnitt. Wichtige Aussagen oder Abschnitte in den Tabellen, sind in blauen Kästen hervorgehoben. So bleibt der Gesamteindruck des Seitenlayouts konsequent gleich. Dadurch wirkt es auf den oder die Lesende/n interessant, jedoch nicht überladen.
Meines Erachtens bemerkt man beim Lesen der Inhalte, dass der Fokus auf der Ressourcen-Orientierung, dem Dialog mit dem Patienten und der Beratung des Einzelnen liegt. Die Mitarbeit des Betroffenen und deren Angehörigen entspricht dem Denkansatz der ambulanten-akuten- oder rehabilitativen Aktivierung. Auch der Blick auf die Wichtigkeit der Beziehungsarbeit hat mir persönlich gut gefallen.
Eine Rezension von Ilona Posilek-Stach