Die generalistische Pflegeausbildung in Modulen

generalistische pflegeasbilung in modulenKühn-Hempe, C. und Thiel, V.
Die generalistische Pflegeausbildung in Modulen
Berufspädagogische Überlegungen

Mabuse-Verlag, Frankfurt, 2019, 2., korr. Aufl., 239 S., 39,95 €, ISBN 978-3863211509

Die Autorin Cornelia Kühn-Hempe ist von Beruf Dipl.-Berufspädagogin (M.A.) und Krankenschwester. Zu Ihren bisherigen Veröffentlichungen gehören: Qualifizierung der Pflegeberaterinnen und Pflegeberater – eine externe Evaluation (2011), u. a. ist sie eine Autorin bei der Veröffentlichung des Modulhandbuchs für die dreijährige Altenpflegeausbildung in Nordrhein-Westfalen (2011) und im neueren Werk Modulhandbuch Kultursensibilität im Gesundheitswesen (2018), das im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein Westfalen (MAGS NRW) erstellt wurde.

Der Autor Volker Thiel ist Lehrer für Pflegeberufe, Dipl. Pflegewissenschaftler (M. A.) und Gesundheits- und Krankenpfleger. Er leitet ein Zentrum für Aus- Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen und publiziert Beiträge u. a. für EBN, POL und Pflegerecht.

In dem Buch wird zuerst die theoretische Grundlage einer Modularisierung beschrieben, im Weiteren dann deren bisherige Verwendung und weitere Möglichkeiten zum stufigen Einsatz von Modulen. Die Autoren setzen sich mit Europäischen Vorgaben und der Durchlässigkeit in den Berufen auseinander und vergleichen die Pflegeausbildung in anderen Ländern mit der beruflichen Ausbildung von Pflegenden in Deutschland. Mit Blick auf bisherige Modellversuche der Pflegeausbildungen ziehen sie die ermittelten Erkenntnisse in ihre Überlegungen mit ein.

Im weiteren Verlauf des Buches wird die Konzeption einer modularisierten beruflichen Pflegeausbildung inhaltlich dargestellt. Hierbei wird auf der Makroebene beschrieben, welche Modulinhalte erforderlich sind, um die notwendigen Kompetenzen Pflegender während der Ausbildung zu vermitteln. Die Autoren gehen hierbei von Basis-Modulen aus, denen arbeitspraktische Transfer-Module und Subjektbezogene Module zugeordnet werden. Ein jeweiliger didaktischer Kommentar erläutert für den Lesenden z. B. die Begründung, warum welche Elemente vorgeschaltet sein müssten.

In der Diskussion der Inhalte gehen beide Autoren davon aus, dass sich die künftige Pflegeausbildung strukturell und inhaltlich von den bisher bestehenden Ausbildungen unterscheidet, und beschreiben, dass nur „das Prinzip des Exemplarischen“ den verschiedenen Pflegesituationen gerecht werden kann. Bei der curricularen Entwicklung kann dies jedoch bei der Auswahl und Konstruktion solcher Lernsituationen eine Herausforderung für die Lehrenden darstellen, besonders wenn der Fokus auf den zu erwerbenden Kompetenzen künftiger Pflegepersonen liegt. Weiterhin stellen sie fest, dass die künftige Pflege-Qualifikation und deren -Niveaus bisher weitgehend ungeklärt sind, vor allem unter dem Gesichtspunkt, wie in Zukunft die pflegerische Versorgung der Gesellschaft gewährleistet werden kann.

Persönlich finde ich vor allem die Struktur der Arbeit gelungen. Für den Lesenden wird nachvollziehbar dargestellt, welche Informationen die Autoren zu welchem Schluss gebracht haben, um daraus Entscheidungen für die Konstruktion einer künftigen generalistischen Pflegeausbildung in Modulen zu treffen.

Eine Rezension von Ilona Posilek-Stach