Der Studiengang Master of Science in Pflege an der Berner Fachhochschule arbeitet eng mit den amerikanischen Pionier*innen der Advanced-Practice-Nursing Ausbildung in Colorado, USA, zusammen. Für beide Hochschulen ist die Kooperation ein Gewinn.
Colorado, USA, hat viele Gemeinsamkeiten mit der Schweiz: Eine schöne Natur, viele ländliche Gebiete und hohe Berge. Ebenfalls erlebt der US-Bundesstaat – wie die Schweiz – einen Mangel an Hausärzt*innen. Darum ist die lokale Hochschule – die University of Colorado College of Nursing am CU Anschutz Medical Campus – bereits in den 1960er-Jahren mit der Ausbildung von Advanced Practice Nurses (APN) gestartet. Diese auf Master-of-Science-Niveau ausgebildeten Pflegefachpersonen sollten mit ihren zusätzlichen Kompetenzen besonders in ländlichen Gebieten dem Hausärzt*innenmangel entgegentreten.
Inzwischen sind APN in den USA mit 355'000 lizensierten Nurse Practitioner (AANP National Nurse Practitioner Database, November 2022) ein etablierter und weit verbreiteter Beruf. Nicht so in der Schweiz: Hier sind APN noch ein Novum. Aktuell finden sich etwas über 1’000 Masterabsolvent* in der Schweiz. Davon arbeitet die Mehrheit in der klinischen Praxis. Die Berner Fachhochschule hat 2019 die Curricula-Erneuerung genutzt, um den Master-Studiengang Pflege stärker auf APN zu fokussieren. Der Erfolg gab den Verantwortlichen recht: Vertieften sich 2019 noch 43 Studierende in Advanced Practice Nursing, waren es im Frühjahr 2022 bereits 126 Studierende, ab Herbst 2022 sogar 147 Studierende. Die drei APN-Vertiefungsrichtungen sind: Clinical Nurse Specialist (CNS), Nurse Practitioner (NP) und Psychiatric Mental Health Nurse Practictioner (PMHNP).
Die BFH pflegt bei der Weiterentwicklung des Master-Studiengangs eine enge Zusammenarbeit mit den Pionier*innen aus Colorado. Auch im Unterricht selbst können die Studierenden von der langjährigen Erfahrung profitieren. Prof. Dr. Kelly Stamp, die stellvertretende Dekanin für akademische Programme, unterrichtet als Gastprofessorin in Bern, ebenso wie weitere Dozierende der Partneruniversität. Das kommt bei den Studierenden gut an: «Es war gut zu hören, was sie in den USA machen, welche Fähigkeiten sie haben und was sie tun dürfen», sagt MSc-Absolventin Lea Flück. «Das hat mich dazu gebracht, das Schweizer System zu hinterfragen und es hat mir neue Perspektiven eröffnet.»
Warum sich diese Zusammenarbeit für beide Hochschulen lohnt und wie die MSc-Absolvent*innen davon profitieren, erfahren Sie im Video der University of Colorado College of Nursing am CU Anschutz Medical Campus:
Zur Pressemitteilung: https://www.bfh.ch/gesundheit/de/aktuell/storys/apn-internationale-zusammenarbeit/
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