Drei neue Interprofessionelle Ausbildungsstationen gestartet – Hebammenschülerinnen ergänzen interdisziplinäres Projekt

IPSTA im ELKI UKB PflegeausbildungHebammenschülerinnen ergänzen interdisziplinäres Projekt

Mitte Oktober sind drei neue Interprofessionelle Ausbildungsstationen (IPSTAs) am Universitätsklinikum Bonn (UKB) gestartet. Neben angehenden Ärztinnen und Ärzten und Pflegeauszubildenden sind diesmal auch Hebammenschülerinnen an dem modernen Ausbildungskonzept beteiligt.

Auf der Kinderherzchirurgie, der Kinderkardiologie und der Wöchnerinnenstation im Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) sind letzte Woche drei neue IPSTAs in Kooperation des UKB mit der Medizinischen Fakultät gestartet. Auszubildende der Pflege und angehende Ärztinnen und Ärzten sind dabei drei Wochen lang in den Klinikalltag integriert und lernen mehr über die praktische interprofessionelle Zusammenarbeit auf einer Station. Die sogenannten Tandems aus Medizinstudierenden und Pflegeauszubildenden werden bei ihren Aufgaben von einer erfahrenen Kinderkrankenschwester und einer Ärztin begleitet, damit sie sich auch in kritischen Situationen sicher fühlen und die Patientinnen und Patienten optimal versorgt sind.

„Auf unserer kinderherzchirurgischen Station werden sehr junge Patientinnen und Patienten mit komplexen Herzerkrankungen behandelt. Wir sind sehr zufrieden mit dem tollen Engagement unserer medizinischen und pflegerischen Nachwuchskräfte und auch bei Eltern und Kindern kommt die Versorgung im Rahmen der IPSTA sehr gut an“, sagt Daiva de Paul, Fachärztin für Kinderkardiologie am UKB. Diesmal neu ist, dass auch Hebammenschülerinnen mit von der Partie sind. Die Einbindung der Hebammen weitet die Sensibilisierung für andere medizinische Bereiche während der IPSTA auf eine neue Berufsgruppe aus.

Die Hebammenschülerin nimmt an allen gemeinsamen Lehrinhalten teil, im Gegensatz zu den Pflegeauszubildenden und den Medizinstudierenden im praktischen Jahr (PJ) ist sie aber nicht die ganze Zeit auf der kinderherzchirurgischen oder -kardiologischen Station vor Ort. „Im Sinne einer ganzheitlichen familienzentrierten Medizin in der Kinderklinik wird die Hebammenschülerin per Konsil, also einer Beratung, hinzugebeten, wenn Mütter herzkranker Kinder Unterstützung benötigen. Kinder mit angeborenem Herzfehler sind beispielsweise noch sehr jung und eine Hebamme kann bei Fragestellungen zum Stillen oder der Mutter-Kind-Bindung gezielt Rat geben“, so Kinderkrankenschwester Christina Kariyawasam, die die IPSTA diesmal als erfahrene Pflegefachkraft begleitet.

Parallel findet aktuell eine IPSTA auf der Wöchnerinnenstation des UKB statt. Dort ist auch die Praxisanleiterin für die Hebammenschülerinnen angesiedelt. Hierhin werden Mütter mit ihren Babys zwei bis vier Stunden nach der Entbindung verlegt um das Neugeborene in Ruhe willkommen zu heißen und sich gegenseitig kennenzulernen. Auch dort profitieren die Mütter und die Neugeborenen während der IPSTA von der intensiven Betreuung durch Hebammen, Pflegeauszubildende und Medizinstudierende im PJ. Das erfolgreiche Konzept der IPSTA kommt ursprünglich aus Schweden. Am UKB, das Vorreiter des Projekts in NRW war, finden die IPSTAs bereits seit 2019 regelmäßig statt. Die Resonanzen der interprofessionellen Auszubildenden sowie der Patientinnen und Patienten sind so positiv, dass die IPSTA am UKB auch in Zukunft weiter stattfinden und auf andere Fachbereiche ausgeweitet werden wird.


Foto: Im Rahmen einer IPSTA im ELKI werden Familien sowohl von Pflegeauszubildenden (1.v.l.), Medizinstudierenden im PJ (3.v.l.) und neuerdings auch Hebammenschülerinnen (1.v.r.) gemeinsam betreut – eine Kinderkrankenschwester (2.v.r.) und eine Ärztin (2.v.l.) sind immer dabei. (c) Universitätsklinikum Bonn/K. Wislsperger

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